Sind Insekten nützlich oder schädlich?

VON KINDERN, FÜR KINDER:
Ein insektenfreundlich gestalteter Garten

Insektenfreundlicher Garten Nahrungsquelle

Ob ein Käfer als nützlich oder schädlich gilt, hängt von der Betrachtungsweise ab. Werden ganze Ernten vernichtet, ist dies ein Schaden. Betätigen sich Käfer in der Abwehr anderer Schädlinge, wie Läuse oder Schnecken, gelten sie als nützlich. Einige Insekten fressen Pflanzenschädlinge, bestäuben die Blüten oder verbessern den Boden.

Aus der Vogelperspektive sind die meisten Insekten nützlich als Nahrungsquelle!

Wissenswertes für alle, die Insekten schützen wollen:

Es gibt viele unterschiedliche Insekten und jede Art benötigt bestimmte Lebensräume und Voraussetzungen, um zu überleben und um sich zu vermehren.

Die meisten der Insekten sterben am Ende eines Sommers, legen aber vorher noch ihre Eier in der Erde ab, die dort die Kälte des Winters überstehen. Wenn es Frühling und wärmer wird, beginnen aus den Eiern die Larven zu schlüpfen, die sich im Boden von den Wurzeln der Pflanzen und Bäume ernähren. 

Libellen zum Beispiel legen, bevor sie im Herbst sterben, ihre Eier im Wasser eines Teichs ab. Aus den Eiern schlüpfen Libellenlarven, die dann ein bis zwei Jahre im Wasser leben, meist am Boden der Gewässer oder zwischen Wasserpflanzen, wo sie nach Nahrung suchen. Sie ernähren sich räuberisch von anderen Tieren, wie z.B. Kaulquappen, sie atmen über Kiemen. Zur letzten Häutung (Metamorphose) klettern die Libellenlarven an einem Pflanzenstängel aus dem Wasser. Nach der letzten Häutung ist die Libelle sofort flugfähig.

Libellen sind nützlich, weil sie unzählige Fliegen und Stechmücken fressen, um ihren hohen Energiebedarf zu decken.

Wiederum andere Insekten überwintern in einem Unterschlupf.

Dazu gehören z.B. die Ameisen, Marienkäfer (mehr dazu in unserem Blog-Beitrag „Welche Insekten überleben im Winter“) und Zitronenfalter sowie  Bienen und Hummeln.

Eine Wiesenhummel kommt bereits im Februar wieder aus ihrem Winterversteck (z.B. Astloch) und beginnt Nektar und Pollen für die Larven zu sammeln.

Ameisen leben in einem Winternest in der Erde, welches unter dem Ameisenhaufen liegt. Marienkäfer und Zitronenfalter schützen sich unter dem Laub vor der Kälte.

Bienen bilden mit ihren Körpern eine Wintertraube und verlassen ihren Bienenstock nicht mehr. Die Bienenkönigin wird in der Mitte der Wintertraube geschützt. Sie haben sich in den Waben Wintervorräte angelegt, um die  Wintermonate zu überleben. Im Frühling verlassen sie dann wieder ihren Bienenstock.

Männliche Wespen und Hummeln und alle Arbeiterinnen sterben im Herbst. Nur die vorher befruchteten Weibchen verstecken sich unter Baumrinde und Moos, um zu überwintern.

Erdhummelweibchen legen ihre Eier in der Erde ab und überwintern mit ihnen unter der Erde.

Kleine Tierchen, großer Nutzen! – Wie ihr Insekten schützen könnt, erfahrt ihr hier!

  • In unseren Gärten sollten viele verschiedene und heimische Pflanzen stehen, sodass sie zu unterschiedlichen Jahreszeiten blühen.
  • Pflanzen, die den Larven Nahrung bieten, stehen lassen, z.B. Brennnesseln (für Schmetterlingsraupen). Auch Pflanzen, von denen die Insekten Pollen und Nektar sammeln können.
  • Es sollte nicht der ganze Rasen gemäht werden, damit noch Insektennahrung, wie Klee oder Löwenzahn wachsen.
  • Auf chemische Unkraut- und Schädlingsbekämpfung verzichten. Natürlich düngen (z.B. mit Mist).
  • Einen Teich mit einer entsprechenden Tiefe anlegen (darauf achten, dass die Larven zur letzten Häutung es auch schaffen können, an Pflanzenstengeln aus dem Wasser zu klettern).
  • Möglichkeiten zum Einnisten schaffen. Altholz liegen lassen. Verstecke anbieten, in die sich die Insekten zurückziehen können. Z.B. eine „grobe“ Steinmauer mit Lücken anlegen, oder ein Insektenhotel bauen und in den Garten hängen (Bauanleitung in unserem Blogbeitrag „MINI-INSEKTENHOTEL FÜR DEN BALKON“)
  • Am Gartenzaun oder Geräteschuppen Wein, Efeu, Hopfen wachsen lassen.
  • Werden Hecken angelegt, bieten sie Schutz vor Wind.

Lichtquellen so einstellen, dass sie die Insekten im Dunkeln nicht irritieren und darauf achten, dass sie sich nach Gebrauch wieder ausschalten.

Viel Spaß bei der Umsetzung dieses Projekts!

Ein Beitrag von Elena, Paul-Natorp-Gymnasium.

Er ist entstanden im Rahmen von Lab2Venture goes green, ein Bildungsangebot des Schülerlabor-Netzwerkes GenaU (www.genau-bb.de). Bei Lab2Venture goes green erhalten Berliner und Brandenburger Jugendliche Projektaufträge von Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Schüler und Schülerinnen einer 8. Klasse des Paul-Natorp-Gymnasiums in Berlin hatten den Auftrag, Beiträge zum Thema Insektenschutz für die Kinderwebsite des Glückschuh-Verlags zu erstellen. Hier sind nun die Ergebnisse! Gefördert wird Lab2Venture durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe (Masterplan Industriestadt Berlin 2018 – 2021).

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